Gedenkveranstaltung für die Opfer des rassistischen Attentats von Hanau

NNP Artikel

Opfer von Hanau

Gökhan Gültekin wurde in Hanau geboren. Seine kurdischen Eltern stammten aus Ağrı und lebten seit 1968 in Hanau. Er war gelernter Maurer und arbeitete nebenberuflich als Kellner.

Sedat Gürbüz war der Besitzer der Shishabar Midnight. Er hinterließ einen Bruder.

Said Nesar Hashemi war Deutsch-Afghane und in Hanau aufgewachsen. Er war ausgebildeter Maschinen- und Anlagenführer.

Mercedes Kierpacz war eine deutsche Romni mit polnischen Wurzeln. Sie hatte am Tatabend in der Arena Bar gearbeitet. Sie hinterließ zwei Kinder.

Hamza Kurtović wurde wie sein Vater und seine drei Geschwister in Deutschland geboren. Ihre Vorfahren stammten aus Prijedor in Bosnien-Herzegowina. Er hatte gerade seine Ausbildung abgeschlossen und wohnte in der Nähe des Täters. Dieser erschoss ihn in der Arena Bar, als er dort auf seinen Freund wartete.

Vili Viorel Păun war ein Rom aus Rumänien und das einzige Kind seiner Eltern. Er kam als 16-Jähriger nach Deutschland, um Geld für eine medizinische Behandlung seiner Mutter zu verdienen. Er arbeitete bei einem Kurierdienst.

Fatih Saraçoğlu war drei Jahre zuvor aus Regensburg nach Hanau gezogen. Er starb in der Shishabar Midnight.

Ferhat Unvar wurde als Kind kurdischer Eltern in Deutschland geboren und wuchs dort auf. Er hatte gerade eine Ausbildung zum Gas- und Wasserinstallateur abgeschlossen und traf sich oft mit Freunden in der Arena Bar. Seine Mutter Serpil Temiz Unvar gründete am 14. November 2020, seinem Geburtstag, die „Bildungsinitiative Ferhat Unvar“.[8]

Kaloyan Velkov war ein Rom aus Bulgarien und lebte laut dem bulgarischen Außenministerium seit zwei Jahren in Deutschland. Er war der Wirt der Bar La Votre neben der Shishabar Midnight und hinterließ einen kleinen Sohn.

Liebe Mitglieder, liebe Freundinnen und Freunde, liebe interessierte Mitbürger*innen,

Am 19. Februar 2020 mussten wir alle erleben, wie insgesamt neun Menschen durch einen rassistisch motivierten Anschlag willkürlich aus ihrem Leben gerissen wurden. Der Attentäter von Hanau verursachte unendlich viel Leid und machte uns alle tief betroffen und sprachlos.

Wir möchten Euch heute einladen, an einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des Attentats von Hanau teilzunehmen.

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Am kommenden Freitag, dem 19. Februar treffen sich alle Mittrauernden um 15 Uhr am Brunnen des Neumarktes in Limburg.

Wir werden dort ein Transparent mit Fotos und Namen der Ermordeten entfalten (s. Anlage) und die Namen der gewaltvoll zu Tode gekommenen Menschen vorlesen. Um das Mitbringen von Blumen oder Kerzen wird gebeten.

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Rechtsextremistischer Terror geht einher mit Gewalt und Zerstörung und zerstört letztendlich unsere Demokratie. Auch ein Jahr nach dem Attentat sind wir entsetzt über diese Tat und wir sind mit Trauer und Betroffenheit bei den Opfern der Gewalttat, deren Familienangehörigen sowie in Gedanken bei allen Hanauern.

Wir von WSM wollen deutlich machen, dass rechtsextremer Terror und rechtsextremes Gedankengut keinen Platz haben darf und wir werden uns weiterhin für eine offene, demokratische, friedliche und solidarische Gesellschaft einsetzen.

Wir gedenken:

„Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kenan Kurtovic, Vili-Viorel Păun, Fatih Saracoglu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov.“

weitere Infos über unsere Veranstaltung findet ihr auf facebook und auf unserer Youtube Playlist:

hr Doku: Hanau, eine Nacht und ihre Folgen: https://www.ardmediathek.de/hr/video/doku-und-reportage/hanau-eine-nacht-und-ihre-folgen/hr-fernsehen/Y3JpZDovL2hyLW9ubGluZS8xMjY5MzE/